Mobile Notrufsysteme für Senioren – Was können die Geräte?

Seniorin wird in mobiles Hausnotrufsystem eingewiesen

Wer im Alter allein lebt, weiß sich meist noch gut im Alltag zu helfen und ist oft noch mobil. Dennoch kommt es in der Gruppe der über 80-Jährigen bei jedem zweiten zu mindestens einem Sturz pro Jahr. Viele dieser Unfälle ereignen sich jedoch nicht in der eigenen Wohnung, in der ein Festnetztelefon oder Hausnotruf erreichbar wäre.

Kommt es dann zu einem Sturz ist ein stationäres Notrufsystem nicht nutzbar, da es die Basisstation nicht erreichen kann. Wer also regelmäßig allein unterwegs ist, aber dennoch auf die Sicherheit eines Hausnotrufs nicht verzichten möchte, sollte auf eine mobile Lösung setzten.

Ein mobiler Notruf für Senioren ist als Kette oder Armband (ähnlich einer Uhr) erhältlich und wird per Knopfdruck betätigt. Einige, besonders ausgefeilten Modelle verfügen sogar über einen integrierten Sturz-Sensor oder GPS-Tracker. Ob sich diese Zusatz-Features lohnen und warum ein mobiler Notruf auch im Haus geeignet ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.


Wie funktioniert ein mobiles Notrufsystem für Senioren?

Ein mobiler Notruf für Senioren besteht aus einer Basisstation, die bei solchen Modellen lediglich als Ladegerät fungiert und dem Funksender in Form einer Kette oder eines Armbands.

Im Gegensatz zu stationären Hausnotrufsystemen, die meist über den Festnetzanschluss verbunden werden, verfügen mobile Geräte über eine integrierte SIM-Karte. Damit muss keine dauerhafte Verbindung zwischen Funksender und Basisstation bestehen, um einen Notruf absetzen zu können.

So wird ein mobiler Notruf im Alltag eingesetzt:

  1. Der mobile Sender wird entweder im Alltag stets mitgeführt oder auch bspw. nur für Tage genutzt, an denen sich der Nutzende unwohl fühlt.
  2. Durch Betätigung des Knopfes wird über die integrierte SIM-Karte eine Verbindung mit der Notrufzentrale oder einer vorher angegebenen Kontaktperson aufgebaut.
  3. Ein Mitarbeiter der Notrufzentrale nimmt mit Ihnen über die integrierten Lautsprecher und Mikrofone Kontakt auf. Die meisten handelsüblichen Geräte sind dabei vom Werk aus so laut eingestellt, dass auch Menschen mit Hörschädigung den Hausnotruf nutzen können.
  4. Je nach Schwere des Notfalls wird Ihre Vertrauensperson oder der Rettungsdienst alarmiert.
  5. Bei einigen Anbietern besteht auch die Möglichkeit einen Zugangscode oder ein Schlüsselversteck zu hinterlegen. So können im Notfall wertvolle Sekunden gespart werden, sollte der Notruf Zuhause genutzt werden

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Was können die verschiedenen mobilen Notrufsystemen für Senioren?

Neben den klassischen Funktionen eines Hausnotrufs können je nach Nutzung verschiedene Zusatz-Features zugebucht werden. Einige Anbieter bieten zum Beispiel Sturzsensoren oder eine Alltagsbegleitung über die Notrufzentrale an.

Besonders für alleinlebende Senioren lohnt sich außerdem eine sogenannte Tagestaste. Die muss täglich bis zu einer bestimmten Uhrzeit betätigt werden, um zu signalisieren, dass keine Notsituation vorliegt.

Außerdem empfehlenswert ist ein Modell auszuwählen, dass über eine GPS-Ortung verfügt. Dadurch kann bei einem Notfall der Standort durch die Zentrale direkt ermittelt werden.

GPS-Tracker für Demenz-Patienten

Ein mobiler Notruf mit Suchfunktion eignet sich auch sehr gut für Menschen mit Demenz, die dazu neigen sich zu verlaufen.

Sturzsensoren sind zwar grundsätzlich auch eine gute Ergänzung, jedoch Kosten Modelle mit dieser Funktion oft wesentlich mehr und es kommt erfahrungsgemäß häufig zum Fehlalarm.

Mobiler Notruf auch Zuhause geeignet?

Einer der großen Vorteile bei einem mobilen Seniorennotruf ist die Verbindung über das Mobilfunknetz. Das kann auch Zuhause ein echter Vorteil sein, wenn sich der Wohnraum über mehrere Etagen erstreckt oder eine große Grundfläche hat. In diesen Fällen reicht die Verbindung zur Basisstation nicht überall aus, um ggf. einen Notruf absetzen zu können. Ein mobiles Notrufarmband kann in diesem Fall trotzdem ein Signal senden. Damit sind mobile Notruflösungen auch für Zuhause sehr gut geeignet.


Vor- und Nachteile von mobilen Notrufsystemen für Senioren

Generell bietet ein Hausnotruf alleinlebenden Senioren viele Vorteile. Ein gesteigertes Sicherheitsgefühl und der Zeitgewinn im Notfall sind dabei nur einige davon. Mobile Notrufsysteme sind jedoch in vielen Aspekten des täglichen Gebrauchs noch ein Stück weit nützlicher.

Vorteile eines mobilen Seniorennotrufs:

  • völlige Bewegungsfreiheit durch die Mobilfunkverbindung
  • Sicherheit auch bei Ausflügen und Spaziergängen
  • Zuschüsse bis Kostenübernahme durch die Pflegekasse möglich
  • Einfaches und unkompliziertes Handling
  • Manche Geräte lassen sich bspw. per GPS orten
  • kein Techniker zum Anschluss notwendig

Auch wenn die Vorteile in vielerlei Hinsicht überwiegen, haben mobile Notrufsysteme für Senioren jedoch auch Nachteile. Die technische Entwicklung der vergangenen Jahre haben diese jedoch nahezu verschwinden lassen.

Nachteile eines mobilen Seniorennotrufs:

  • technisch komplexer und unter Umständen empfindlicher. Bei der aktuellen Generation mobiler Notrufsysteme spielen Haltbarkeitsprobleme jedoch kaum noch eine Rolle
  • Sicherheit auch bei Ausflügen und Spaziergängen
  • minimal größer und schwerer als Sender von stationären Hausnotrufsystemen
  • für manche Geräte wird eine Zuzahlung fällig


Kosten, Zuschüsse und Förderungen für den mobilen Hausnotruf


Generell sind Hausnotrufsysteme ein von den Pflegekassen anerkanntes Hilfsmittel und werden damit finanziell gefördert. Das gilt selbstverständlich auch bei mobilen Notruflösungen für Senioren. Voraussetzung für eine Finanzierung durch die Pflegeversicherung ist allerdings die Einstufung in einen Pflegegrad.
Die Höhe des Kassenzuschusses ist für Hausnotrufsysteme begrenzt. Maximal 23 Euro können als Zuschuss veranschlagt werden. Darüber hinaus finanzieren die Pflegekassen noch die Installation mit höchstens 10,49 Euro.

Übersteigen die Kosten diese Beträge muss der übrige Teil aus eigenen Mitteln geleistet werden. Bei aufwendigen Systemen ist eine Zuzahlung von monatlich 10 bis 25 Euro üblich.

Grundsätzlich unterscheiden sich die Kosten je nach Ausstattung und Features des mobilen Notrufsystems. Sind ein Sturzsensor oder GPS-Tracker integriert, steigen die Kosten in der Regel leicht. Dennoch ist ein Hausnotruf ein verhältnismäßig günstiges Hilfsmittel im Alter.

Je nach Lebenssituation von Angehörigen und Senioren eignen sich unterschiedliche mobile Notruflösungen und Zusatzfunktionen. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Systemen sind teilweise erheblich. Eine unverbindliche Beratung und der Vergleich unterschiedlicher Lösungen lohnt sich bei einem mobilen Hausnotruf damit in jedem Fall.

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