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In diesem Artikel erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt, Pflegekräfte aus dem Ausland zu beschäftigen, welche rechtlichen Rahmenbedingungen dabei zu beachten sind und wie sich die Kosten für diese Pflegegestaltung zusammensetzen.
Der Mangel an Pflegekräften in Deutschland spitzt sich seit Jahren zu, besonders in der Altenpflege. Viele Familien stehen deshalb vor einer großen Herausforderung: Wie lässt sich eine hochwertige Betreuung sicherstellen, wenn die Kosten für einen Platz im Seniorenheim inzwischen bei über 2.600 Euro Eigenanteil im Monat liegen? Immer mehr Menschen suchen nach Alternativen und entdecken die Möglichkeit, Pflegekräfte aus dem Ausland direkt im eigenen Haushalt zu beschäftigen, wenn beispielsweise eine Betreuungskraft für 24-Stunden-Pflege für Senioren gesucht ist.
Diese Lösung bietet nicht nur eine kostengünstigere Alternative zum Pflegeheim, sondern auch eine individuellere Betreuung in vertrauter Umgebung. Doch die Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte wirft zahlreiche Fragen auf: Welche rechtlichen Voraussetzungen müssen erfüllt werden? Mit welchen Kosten muss gerechnet werden? Und wie gelingt eine reibungslose Integration der Pflegekraft in den Alltag?
In diesem Ratgeber erfahren Sie, auf welchen Wegen Pflegekräfte aus dem Ausland engagiert werden können, welche Modelle sich für Privathaushalte anbieten und wie sich die jeweiligen Vor- und Nachteile gestalten. Außerdem beleuchten wir die wichtigsten Kostenfaktoren, Fördermöglichkeiten und geben praktische Tipps zur Auswahl der passenden Betreuungsperson.
Wege zur Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte
Wer die Betreuung eines pflegebedürftigen Angehörigen im eigenen Zuhause sicherstellen möchte, steht schnell vor der Frage, wie eine ausländische Pflegekraft legal beschäftigt werden kann. Der Markt bietet eine Vielzahl an Modellen und Vermittlungswegen, die auf den ersten Blick unübersichtlich wirken können. Jede Option bringt eigene rechtliche, finanzielle und organisatorische Besonderheiten mit sich. Um die passende Lösung zu finden, ist es entscheidend, die drei gängigen Anstellungsmodelle genau zu kennen und die jeweiligen Vor- und Nachteile abzuwägen.
1. Direkte Anstellung durch den Privathaushalt
Eine Möglichkeit besteht darin, die Pflegekraft direkt im eigenen Haushalt anzustellen. In diesem Fall wird der Privathaushalt zum offiziellen Arbeitgeber. Damit gehen umfassende Pflichten einher: Die Anmeldung bei den Sozialversicherungsträgern, das Abführen von Steuern und Abgaben sowie die Organisation von Urlaub und Krankheitsvertretung liegen vollständig in der Verantwortung der Familie. Diese Variante bietet ein hohes Maß an Kontrolle und Flexibilität bei der Gestaltung des Arbeitsverhältnisses. Gleichzeitig trägt die Familie aber auch sämtliche Risiken, die ein Arbeitgeber üblicherweise zu bewältigen hat.
➡️ Wichtig: Besonders auf korrekte Arbeitsverträge und die Einhaltung des Mindestlohns achten!
2. Beschäftigung einer selbstständigen Pflegekraft
Eine weitere Option ist die Beauftragung einer selbstständigen Pflegekraft. Diese Variante ist vor allem innerhalb der EU möglich, da dort die Dienstleistungsfreiheit gilt. Eine selbstständige Pflegekraft bringt ihr eigenes Gewerbe ein, das entweder im Heimatland oder in Deutschland angemeldet sein kann. Die Abwicklung gestaltet sich für die Familie auf den ersten Blick unkomplizierter, da keine Arbeitgeberpflichten entstehen. Dennoch lauert hier eine große Gefahr: Besteht eine starke Weisungsgebundenheit oder wird die Pflegekraft überwiegend für einen Auftraggeber tätig, kann eine Scheinselbstständigkeit vorliegen. Diese birgt erhebliche rechtliche und finanzielle Risiken.
➡️ Hinweis: Eine umfassende Prüfung des Status der Pflegekraft durch Fachanwälte wird dringend empfohlen.
3. Entsendung durch eine Vermittlungsagentur
Das derzeit am häufigsten genutzte Modell ist die Entsendung von Pflegekräften über eine spezialisierte Agentur. Hierbei übernimmt die Agentur sämtliche Formalitäten – von der Anstellung bis zu Versicherungsfragen. Die Familie wird zum Auftraggeber und schließt lediglich einen Dienstleistungsvertrag für Hilfe in Form von Pflegeleistungen mit der Agentur ab. Die Pflegekraft bleibt formal Angestellte der Agentur im Herkunftsland.
Dieses Modell ist für Familien besonders attraktiv, da es rechtssicher ist und organisatorisch wenig Aufwand verursacht. Allerdings unterscheiden sich Qualität und Seriosität der Agenturen erheblich, weshalb ein sorgfältiger Anbietervergleich unerlässlich ist.
➡️ Tipp: Achten Sie bei der Auswahl der Agentur auf Zertifikate und Erfahrungsberichte.
Kostenfaktoren bei ausländischen Pflegekräften
Wer sich für die Beschäftigung einer Pflegekraft aus dem Ausland entscheidet, muss sich frühzeitig mit den entstehenden Kosten auseinandersetzen. Auf den ersten Blick erscheinen die Angebote auf dem Markt sehr unterschiedlich – und das nicht ohne Grund. Die tatsächlichen Kosten hängen von mehreren Faktoren ab, die individuell variieren können. Ein genaues Verständnis dieser Einflussgrößen hilft dabei, die finanzielle Planung realistisch vorzunehmen und unliebsame Überraschungen zu vermeiden.
1. Sprachkenntnisse der Pflegekraft
Ein bedeutender Kostenfaktor sind die Deutschkenntnisse der Pflegekraft. Je besser die Pflegekraft die deutsche Sprache beherrscht, desto höher liegt in der Regel ihr Gehaltswunsch. Pflegekräfte ohne Deutschkenntnisse können bis zu 1.000 Euro günstiger sein als Kolleginnen und Kollegen mit sehr guten Sprachfähigkeiten. Dennoch sollte bedacht werden, dass fehlende Sprachkenntnisse die Kommunikation erschweren und die Pflegequalität beeinträchtigen können.
➡️ Tipp: Ein mittleres Sprachniveau (A2–B1) reicht für viele Alltagssituationen aus und ist oft ein guter Kompromiss zwischen Kosten und Verständigungssicherheit.
2. Umfang und Intensität der Pflege
Auch der individuelle Pflegebedarf beeinflusst die Kosten maßgeblich. Je aufwendiger und zeitintensiver die Betreuung ist, desto höher sind die Lohnforderungen der Pflegekräfte. Beispiele für erhöhte Anforderungen sind:
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Regelmäßiges Umlagern des Pflegebedürftigen
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Unterstützung bei der Mobilisation
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Nachtdienst oder nächtliche Rufbereitschaft
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Betreuung von Menschen mit Demenz oder schweren Krankheiten
Je nach Aufwand kann sich das monatliche Honorar erheblich erhöhen. Eine klare Aufgabenbeschreibung im Vorfeld ist daher unerlässlich, um Missverständnisse und Nachverhandlungen zu vermeiden.
➡️ Beispielrechnungen
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Grundbetreuung ohne Nachtdienst: ca. 2.000–2.400 Euro/Monat
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Pflege mit Nachteinsätzen und Mobilisierung: ca. 2.700–3.200 Euro/Monat
3. Art der Anstellung
Die Anstellungsform spielt eine entscheidende Rolle bei den Gesamtkosten:
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Direkteinstellung durch die Familie: Höhere Kosten durch Lohnnebenkosten und Arbeitgeberpflichten; ca. 200–1.000 Euro monatlich zusätzlich.
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Entsendung über Agentur: Günstigere Pauschalpreise, weniger administrativer Aufwand.
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Selbstständige Pflegekraft: In der Regel ab etwa 2.700 Euro pro Monat; allerdings bestehen hier erhebliche rechtliche Risiken.
Ein günstiges Angebot ist nicht immer ein gutes Angebot. Liegt der Preis deutlich unter marktüblichen Werten, sollte besonders genau auf die Legalität und Qualität der Dienstleistung geachtet werden.
➡️ Hinweis: Vorsicht bei Angeboten unter 2.000 Euro – hier drohen oft Verstöße gegen Arbeitsrecht und Sozialversicherungspflichten.
Fördermöglichkeiten für Privathaushalte
Die Beschäftigung einer ausländischen Pflegekraft kann eine große finanzielle Belastung darstellen. Doch wer gut informiert ist, kann verschiedene Fördermöglichkeiten nutzen, um die Kosten deutlich zu reduzieren. Auch wenn die Pflegeversicherung keine direkten Zuschüsse für die Beschäftigung ausländischer Betreuungskräfte vergibt, stehen dennoch mehrere Unterstützungsleistungen zur Verfügung. Ein frühzeitiger Überblick über die Optionen hilft dabei, die Ausgaben besser zu planen und Fördergelder gezielt einzusetzen.
1. Pflegegeld
Pflegebedürftige, die einen Pflegegrad haben, erhalten von der Pflegeversicherung ein monatliches Pflegegeld. Dieses kann flexibel verwendet werden – etwa zur Mitfinanzierung einer Pflegekraft im Haushalt.
➡️ Überblick Pflegegeldhöhe (Stand 2025):
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Pflegegrad 2: 332 Euro/Monat
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Pflegegrad 3: 573 Euro/Monat
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Pflegegrad 4: 765 Euro/Monat
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Pflegegrad 5: 947 Euro/Monat
Das Pflegegeld wird direkt an den Pflegebedürftigen ausgezahlt und kann nach eigenem Ermessen verwendet werden, um Pflegekräfte zu bezahlen oder ergänzende Dienstleistungen zu finanzieren.
2. Verhinderungspflege
Wird eine Pflegeperson vorübergehend verhindert, etwa durch Krankheit oder Urlaub, können Kosten für eine Ersatzpflege über die sogenannte Verhinderungspflege abgerechnet werden. Bis zu 1.612 Euro pro Jahr stehen hierfür zur Verfügung.
➡️ Tipp: Die Verhinderungspflege kann auch für stundenweise Vertretungen genutzt werden und ist kombinierbar mit der Kurzzeitpflege.
3. Steuerliche Erleichterungen
Privathaushalte können Ausgaben für haushaltsnahe Dienstleistungen steuerlich geltend machen. Konkret können bis zu 20 % der Pflegekosten, maximal 4.000 Euro pro Jahr, von der Steuerschuld abgezogen werden.
➡️ Beispiel
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Bei monatlichen Pflegekosten von 2.500 Euro ergibt sich eine mögliche Steuerersparnis von etwa 800 Euro jährlich.
Wichtig ist, dass Zahlungen an die Pflegekraft oder Agentur stets unbar (z. B. per Überweisung) erfolgen und Rechnungen korrekt aufbewahrt werden.
4. EU-Förderprogramme und Familienpflegezeit
Pflegekräfte aus EU-Ländern können in einigen Fällen durch Programme zur Förderung der Arbeitnehmerfreizügigkeit unterstützt werden. Außerdem haben Angehörige die Möglichkeit, im Rahmen der Familienpflegezeit eine Arbeitszeitreduzierung mit zinsgünstigem Darlehen in Anspruch zu nehmen.
➡️ Hinweis: Die Beantragung von EU-Zuschüssen oder Familienpflegezeit sollte rechtzeitig erfolgen, da Bearbeitungszeiten mehrere Wochen betragen können.
Detaillierte Kostenanalyse für häusliche Pflege
Die Entscheidung, eine Pflegekraft aus dem Ausland im eigenen Haushalt zu beschäftigen, sollte auf einer soliden Kostenkalkulation basieren. Neben dem Gehalt der Pflegekraft selbst fallen weitere, oft unterschätzte Ausgaben an, die das Gesamtbudget erheblich beeinflussen können. Eine umfassende Analyse aller Posten hilft dabei, die finanzielle Belastung realistisch einzuschätzen und eine langfristig tragfähige Betreuungslösung zu finden.
1. Gehalt der Pflegekraft
Der größte Einzelposten in der Kalkulation ist das Gehalt der Pflegekraft. Je nach Sprachkenntnissen, Qualifikation, Anstellungsmodell und Betreuungsumfang liegen die monatlichen Kosten in der Regel zwischen 2.000 und 3.200 Euro. Günstigere Angebote sollten sorgfältig auf ihre Seriosität überprüft werden, da illegale Beschäftigungsverhältnisse erhebliche Risiken mit sich bringen.
➡️ Wichtig: Achten Sie auf marktübliche Preise und fordern Sie vollständige Gehaltsabrechnungen an, insbesondere bei Agenturen.
2. Sozialabgaben und Versicherungen
Bei einer direkten Anstellung durch den Privathaushalt fallen zusätzlich Lohnnebenkosten an. Diese umfassen:
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Beiträge zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung
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Unfallversicherung über die Berufsgenossenschaft
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Umlagen für Mutterschutz und Krankheit
Diese Abgaben können bis zu 30 % des Bruttogehalts der Pflegekraft ausmachen. Werden diese Kosten nicht von Anfang an einkalkuliert, kann das zu einer erheblichen finanziellen Mehrbelastung führen.
➡️ Beispiel
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Bruttogehalt: 2.400 Euro/Monat
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Nebenkosten: ca. 700 Euro/Monat
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Gesamtkosten: 3.100 Euro/Monat
3. Vermittlungsgebühren und Agenturkosten
Wird die Pflegekraft über eine Agentur vermittelt oder entsendet, entstehen zusätzliche Vermittlungsgebühren oder laufende Betreuungskosten. Diese betragen je nach Anbieter zwischen 500 und 1.200 Euro monatlich. Einige Agenturen verlangen zudem eine einmalige Vermittlungsgebühr bei Vertragsabschluss.
➡️ Tipp: Vergleichen Sie sorgfältig die enthaltenen Leistungen – manche Agenturen übernehmen auch administrative Aufgaben wie Anmeldung und Versicherungsmanagement.
4. Sonstige Ausgaben
Zu den sonstigen Ausgaben zählen:
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Unterkunft und Verpflegung der Pflegekraft
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Fahrtkosten (z. B. Heimfahrten ins Herkunftsland)
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Eventuelle Weiterbildungen (z. B. Sprachkurse)
Diese Zusatzkosten sollten nicht unterschätzt werden, da sie je nach Situation mehrere hundert Euro pro Jahr betragen können.
Förderprogramme im Detail
Förderungen und Unterstützungsleistungen können einen erheblichen Beitrag dazu leisten, die Beschäftigung einer ausländischen Pflegekraft im privaten Haushalt finanziell tragbar zu machen. Wer sich frühzeitig informiert und gezielt Förderprogramme nutzt, kann die monatliche Belastung deutlich senken. Im Folgenden erhalten Sie einen genaueren Überblick über die wichtigsten Fördermöglichkeiten und erfahren, worauf bei der Beantragung zu achten ist.
1. Pflegegeld und Kombinationsleistungen
Das Pflegegeld bildet die Basisförderung für pflegebedürftige Personen mit anerkanntem Pflegegrad. Es kann flexibel eingesetzt werden, etwa zur Mitfinanzierung einer häuslichen Pflegekraft. Wer zusätzlich auf professionelle Pflegedienste zurückgreift, kann auch Kombinationsleistungen beantragen, bei denen Pflegegeld und Pflegesachleistungen anteilig kombiniert werden.
➡️ Tipp: Lassen Sie sich von der Pflegekasse individuell beraten, welche Aufteilung für Ihre Situation am sinnvollsten ist.
2. Entlastungsbetrag und Verhinderungspflege
Neben dem Pflegegeld steht Pflegebedürftigen ein monatlicher Entlastungsbetrag von 125 Euro zur Verfügung, der ebenfalls für bestimmte Dienstleistungen eingesetzt werden kann. Die Verhinderungspflege wiederum bietet eine Möglichkeit, bei vorübergehender Verhinderung der Hauptpflegeperson zusätzliche Mittel zu nutzen. Beide Förderungen können bei geschickter Planung ergänzend eingesetzt werden.
➡️ Wichtige Beträge auf einen Blick
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Pflegegeld (z. B. Pflegegrad 3): 573 Euro/Monat
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Entlastungsbetrag: 125 Euro/Monat
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Verhinderungspflege: bis zu 1.612 Euro/Jahr
3. Steuerliche Erleichterungen gezielt nutzen
Aufwendungen für eine Pflegekraft können unter haushaltsnahen Dienstleistungen steuerlich geltend gemacht werden. Dadurch lassen sich bis zu 20 % der Kosten, maximal 4.000 Euro jährlich, von der Steuer abziehen. Wichtig ist, dass Zahlungen unbar erfolgen und Rechnungen korrekt aufbewahrt werden.
➡️ Hinweis: Auch die Fahrtkosten der Pflegekraft können in vielen Fällen steuerlich berücksichtigt werden.
Angebote vergleichen und richtige Auswahl treffen
Die Wahl der passenden Pflegekraft ist eine Entscheidung von großer Tragweite, denn sie betrifft die Lebensqualität des Pflegebedürftigen ebenso wie das familiäre Zusammenleben. Angesichts der Vielzahl an Angeboten auf dem Markt ist ein strukturierter Vergleich unverzichtbar, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden und spätere Enttäuschungen zu vermeiden.
1. Kriterien für einen erfolgreichen Angebotsvergleich
Beim Vergleich verschiedener Anbieter sollten Sie nicht nur auf den Preis achten, sondern auch auf die enthaltenen Leistungen. Achten Sie darauf, ob die Vermittlungsagentur beispielsweise folgende Punkte abdeckt:
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Rechtssichere Verträge
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Versicherungsschutz für die Pflegekraft
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Deutschkenntnisse der vermittelten Kräfte
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Transparente Kostenstruktur ohne versteckte Gebühren
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Unterstützung bei Problemen während der Betreuung
➡️ Tipp: Holen Sie mindestens drei Angebote ein und vergleichen Sie diese systematisch anhand einer Checkliste.
2. Persönlicher Kontakt schafft Vertrauen
Neben der Analyse von Verträgen und Konditionen ist auch der persönliche Eindruck entscheidend. Seriöse Agenturen bieten Vorgespräche oder Vorstellungsgespräche an, bevor eine Pflegekraft vermittelt wird. Nutzen Sie diese Möglichkeit, um offene Fragen zu klären und sicherzustellen, dass die Chemie zwischen Familie und Pflegekraft stimmt.
➡️ Hinweis: Misstrauen Sie Angeboten, die ausschließlich schriftlich oder per E-Mail abgewickelt werden, ohne persönliche Beratung.
Integration ausländischer Pflegekräfte im Alltag
Die erfolgreiche Integration einer Pflegekraft in den Haushalt ist nicht nur eine organisatorische Herausforderung, sondern auch ein wichtiger Beitrag für eine harmonische und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Eine gut integrierte Pflegekraft fühlt sich wohler, ist motivierter und kann ihre Aufgaben effizienter erfüllen.
1. Sprachliche und kulturelle Integration fördern
Ein respektvoller Umgang mit sprachlichen Barrieren und kulturellen Unterschieden ist essenziell. Ermutigen Sie die Pflegekraft, ihre Deutschkenntnisse auszubauen, und zeigen Sie Interesse an ihrer Herkunft und Kultur. Gemeinsame Rituale, wie etwa das gemeinsame Abendessen oder das Feiern von Festen, können das Gemeinschaftsgefühl stärken.
➡️ Tipp: Kleine Sprachhilfen, wie Vokabelkarten für typische Alltagssituationen, erleichtern die Kommunikation erheblich.
2. Unterstützung durch Agenturen und Programme
Viele Vermittlungsagenturen bieten Integrationsprogramme oder Begleitmaterialien an, um die Eingewöhnung zu erleichtern. Nutzen Sie diese Angebote, um Missverständnisse frühzeitig zu vermeiden und eine vertrauensvolle Basis zu schaffen.
➡️ Hinweis: Ein regelmäßiger Austausch über Erwartungen, Aufgaben und Probleme hilft, Konflikte zu vermeiden und die Zusammenarbeit langfristig erfolgreich zu gestalten.
Der richtige Weg zur liebevollen Pflege zu Hause
Die Beschäftigung einer ausländischen Pflegekraft im eigenen Haushalt bietet eine wertvolle Alternative zum Pflegeheim – individuell, familiär und oft kostengünstiger. Trotz einiger rechtlicher und organisatorischer Herausforderungen lohnt sich die sorgfältige Planung, denn sie ermöglicht eine Betreuung in vertrauter Umgebung und eine hohe Lebensqualität für Pflegebedürftige – besonders im Rahmen einer 24-Stunden-Betreuung.
Wer sich frühzeitig informiert, Förderungen nutzt und seriöse Angebote vergleicht, schafft die besten Voraussetzungen für eine gelungene Zusammenarbeit. Mit Respekt, Offenheit und guter Integration wird aus der Pflegekraft schnell ein geschätzter Teil des Haushalts. Investieren Sie Zeit in Vorbereitung und Auswahl – es zahlt sich für alle Beteiligten langfristig aus.