Pflege von Angehörigen zu Hause: Hilfsmittel, Services und barrierefreie Mobilität

Frau bei der Pflege einer Angehörigen zu Hause

Die Pflege von Angehörigen zu Hause ist ein Thema, das viele von uns betrifft oder betreffen wird. Es ist eine Aufgabe, die neben Liebe und Hingabe auch viel Kraft und Ausdauer erfordert. In unserem hektischen Alltag kann die Pflege eines geliebten Familienmitglieds eine zusätzliche Belastung darstellen, die jedoch zugleich mit unzähligen wertvollen Momenten verbunden ist. Es geht dabei nicht nur um die physische Unterstützung, sondern auch um emotionale Nähe und das Schaffen eines sicheren, liebevollen Umfelds für unsere Angehörigen.

Viele Menschen möchten ihre Angehörigen in ihrer gewohnten Umgebung pflegen, was nicht selten eine Herausforderung darstellt. Dieser Blogbeitrag widmet sich den verschiedenen Aspekten der häuslichen Pflege und bietet praktische Tipps, wie man diese Aufgabe besser bewältigen kann. Wir schauen uns an, welche Hilfsmittel und Unterstützungsmöglichkeiten es gibt und wie man die Pflege zu Hause organisieren kann, um sowohl dem Pflegebedürftigen als auch sich selbst gerecht zu werden.

Durch die Pflege zu Hause erhalten unsere Angehörigen die Möglichkeit, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, was für ihr Wohlbefinden von großer Bedeutung ist. Gleichzeitig stellt sich für uns die Frage, wie wir diese Aufgabe am besten meistern können, ohne dabei unsere eigenen Grenzen zu überschreiten. Dieser Beitrag soll Ihnen dabei helfen, einen Weg zu finden, der sowohl für den Pflegebedürftigen als auch für Sie als pflegende Person tragbar und erfüllend ist.


Grundlagen: Pflege von Angehörigen zu Hause?

Häusliche Pflege – dieser Begriff umfasst weit mehr als nur die medizinische oder pflegerische Betreuung eines Menschen im eigenen Zuhause. Es geht um eine umfassende Fürsorge, die sowohl physische als auch emotionale Unterstützung beinhaltet und darauf abzielt, das Wohlbefinden und die Lebensqualität der pflegebedürftigen Person zu erhalten oder zu verbessern. Dies kann die Hilfe bei täglichen Aktivitäten, medizinischer Versorgung, aber auch emotionale Unterstützung und Gesellschaft umfassen.

In Deutschland, wie auch in vielen anderen Teilen der Welt, zeigt sich ein deutlicher Trend: Immer mehr Menschen werden zu Hause von Angehörigen gepflegt. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden im Jahr 2019 etwa 3,4 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland zu Hause versorgt, wovon rund 2,1 Millionen ausschließlich durch Angehörige gepflegt wurden. Diese Zahlen verdeutlichen die immense Bedeutung der häuslichen Pflege und die Rolle, die Familienmitglieder in der Pflege spielen.

Die Entscheidung, einen Angehörigen zu Hause zu pflegen, wird oft von dem Wunsch getrieben, der geliebten Person eine vertraute und komfortable Umgebung zu bieten und gleichzeitig eine individuellere Betreuung zu ermöglichen als es in vielen Pflegeeinrichtungen der Fall ist. Diese Form der Pflege ermöglicht es den Pflegebedürftigen, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben, was besonders bei Erkrankungen wie Demenz von großer Bedeutung sein kann.

Die häusliche Pflege von Angehörigen ist jedoch nicht nur eine Frage des Herzens, sondern auch eine komplexe Aufgabe, die sowohl organisatorische als auch emotionale Herausforderungen mit sich bringt. Sie erfordert ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen und eine kontinuierliche Anpassung der Pflegepraktiken an die sich ändernden Umstände.

Pflegebedürftige nach Art der Versorgung

  • überwiegend durch Angehörige (63%)
  • ambulante Pflege- und Betreuungsdienste (21%)
  • im Pflegeheim (16%)


Herausforderungen bei der Pflege zu Hause

Die Pflege eines Angehörigen zu Hause ist eine umfangreiche Aufgabe, die jedoch mit einer Vielzahl von Herausforderungen einhergeht, sowohl für die Pflegeperson als auch für den Pflegebedürftigen.

Physische und emotionale Herausforderungen: Für die Pflegeperson können die physischen Anforderungen der Pflege, insbesondere wenn es sich um eine schwere Erkrankung oder körperliche Beeinträchtigungen handelt, äußerst belastend sein. Das Heben und Bewegen eines pflegebedürftigen Angehörigen kann zu körperlichen Belastungen führen. Darüber hinaus können die emotionale Belastung und der Stress, der mit der Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlbefinden eines geliebten Menschen einhergeht, zu Erschöpfung und Burnout führen.

Der Pflegebedürftige selbst kann ebenfalls mit physischen und emotionalen Herausforderungen konfrontiert sein. Der Verlust von Unabhängigkeit und Selbstständigkeit kann zu Frustration und Depression führen. Es kann auch schwierig sein, mit Schmerzen und Krankheit umzugehen.

Finanzielle Aspekte und Unterstützungsmöglichkeiten: Die finanzielle Belastung der häuslichen Pflege ist eine Realität, mit der viele Familien konfrontiert sind. Die Kosten für Medikamente, medizinische Versorgung und eventuell erforderliche Umbauten im Haus können erheblich sein. Es ist wichtig, sich über Unterstützungsmöglichkeiten wie Pflegegeld, Pflegeversicherung und finanzielle Entlastungsleistungen zu informieren, um die finanzielle Last zu mildern.

Soziale Isolation: Umgang mit der Einsamkeit für Pflegende und Pflegebedürftige: Die häusliche Pflege kann zur sozialen Isolation führen, sowohl für die Pflegeperson als auch für den Pflegebedürftigen. Die Pflegeperson verbringt oft viel Zeit zu Hause und kann den sozialen Kontakt zu Freunden und Aktivitäten vernachlässigen. Der Pflegebedürftige kann sich aufgrund seiner gesundheitlichen Einschränkungen isoliert fühlen. Es ist wichtig, Strategien zur Bewältigung der Einsamkeit zu entwickeln, wie die Einbindung von Freunden, Familie oder sozialen Diensten.

Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert Geduld, Unterstützung und die Bereitschaft, sich kontinuierlich anzupassen. In den kommenden Abschnitten werden wir detaillierter auf Lösungen und Unterstützungsmöglichkeiten für diese Herausforderungen eingehen.

Individuelles Angebot für 24h-Pflege

Finden Sie unkompliziert Ihre häusliche Pflege!


Welche Hilfsmittel und Anpassungen erleichtern die Pflege von Angehörigen zu Hause?

Barrierefreiheit und Mobilität

Viele pflegebedürftige Menschen möchten nicht auf ihre gewohnte Umgebung verzichten. Daher ist es wichtig, das Zuhause so barrierefrei wie möglich zu gestalten, um die Pflege von Angehörigen zu Hause zu erleichtern. Ein Treppenlift ist unentbehrlich für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die ein oberes Stockwerk erreichen möchten. Ebenso leistet eine Rollstuhlrampe wichtige Dienste für Rollstuhlfahrer, insbesondere wenn das Eigenheim über gestufte Eingänge oder innerhalb des Hauses Stufen zwischen Räumen aufweist. Für unterwegs bietet sich die Möglichkeit, eine faltbare Kofferrampe zu nutzen, die aufgrund ihrer kompakten Form einfach zu transportieren ist.

Funktionsbett und Patientenlifter

Ein Pflegebett erleichtert viele Vorgänge bei der Pflege von Angehörigen zu Hause durch seine vielfältigen Funktionen. Die höhenverstellbaren Kopf- und Fußteile ermöglichen eine bessere Unterstützung des Pflegebedürftigen beim Sitzen, was das Füttern und Waschen erleichtert. Zudem bieten hochklappbare Seitenteile zusätzliche Sicherheit, indem sie das Herausfallen aus dem Bett während des Schlafs verhindern. Viele Betten sind höhenverstellbar und verfügen über Rollen für eine bessere Mobilität. Falls Ihr Angehöriger nicht mehr selbstständig aus dem Bett aufstehen kann, hilft ein Patientenlifter. Mit Rollen, einem Sitz und einem Schwenkarm kann er beispielsweise dabei helfen, die Bewegung Ihres Angehörigen vom Bett in den Rollstuhl zu erleichtern.

Die Pflege von Angehörigen zu Hause erfordert eine Anpassung des häuslichen Umfelds sowie den Einsatz verschiedener Hilfsmittel und Vorrichtungen. Die Barrierefreiheit erhöht die Mobilität, während ein Pflegebett und ein Patientenlifter die tägliche Pflege erleichtern.

Hilfsmittel für die Pflege von Angehörigen zu Hause beantragen

Die Kosten der Hilfsmittel zur Pflege Ihres Angehörigen zu Hause werden entweder von der Kranken- oder der Pflegekasse übernommen. Die Krankenkasse zahlt für Hilfsmittel, die sicherstellen, dass die Krankenbehandlung erfolgreich verläuft, einer drohenden Behinderung vorbeugen oder eine Behinderung ausgleichen. Im Falle der Pflegekasse werden Pflegehilfsmittel finanziert, die die Pflege des Betroffenen erleichtern, zur Linderung der Beschwerden beitragen und eine selbstständige Lebensführung ermöglichen.

In der Regel erfolgt die Verordnung von (Pflege-)Hilfsmitteln durch einen Arzt. Anschließend ist es notwendig, bei der entsprechenden Kasse nachzufragen, von welchem Anbieter das Hilfsmittel zur Pflege des Angehörigen zu Hause bezogen werden kann. Oftmals sind es Sanitätshäuser, die technische Hilfsmittel wie Pflegebetten auch verleihen. Es empfiehlt sich, stets um einen Kostenvoranschlag zu bitten, den Sie zusammen mit dem ärztlichen Rezept bei Ihrer Kranken- oder Pflegekasse einreichen. Nachdem die Kasse das Hilfsmittel bewilligt hat, besteht die Möglichkeit, es zu leihen oder zu kaufen und die Kosten der Kasse in Rechnung zu stellen.


Zusätzliche Serviceleistungen für die Pflege von Angehörigen zu Hause

Unterstützung durch Fahrdienste

Ein Fahrdienst für Senioren kann eine hilfreiche Alternative sein, wenn Sie selbst kein (behindertengerechtes) Auto besitzen und Ihren Angehörigen zu Arztbesuchen, Treffen mit Freunden oder Ausflügen transportieren möchten. Häufig bieten öffentliche Träger wie das DRK, die Malteser oder die Caritas Fahrdienste an. Auch private Pflegedienste stellen diesen Service zur Verfügung. Für die Inanspruchnahme eines Fahrdienstes ist eine Mobilitätseinschränkung erforderlich, die die Nutzung des eigenen Autos oder öffentlicher Verkehrsmittel verhindert. Bei Vorliegen einer bestimmten Mobilitätseinschränkung können Sie in einigen Fällen einen Zuschuss von Ihrer Krankenkasse für die anfallenden Kosten erhalten. Voraussetzung dafür ist, dass Ihr Angehöriger entweder einen Schwerbehindertenausweis mit speziellen Merkzeichen besitzt oder mindestens Pflegegrad 3 aufweist.

Unterstützung durch Angehörigeninitiativen

Darüber hinaus bieten viele Angehörigeninitiativen Unterstützung für pflegende Familienmitglieder. Einige Initiativen organisieren Gesprächsgruppen, in denen Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen können. Der gemeinsame Austausch mit Gleichgesinnten über Sorgen und Probleme kann für viele eine enorme Erleichterung darstellen. Hier besteht auch die Möglichkeit, hilfreiche Anregungen oder Lösungen im Umgang mit der Pflege von Angehörigen zu Hause zu erhalten.

Vergessen Sie nicht, auch an sich selbst zu denken. Pflege kann sehr belastend sein. Wenn Sie das Gefühl haben, an Ihre Grenzen zu stoßen, ist es ratsam, professionelle Beratung oder Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Es gibt viele Beratungsstellen und Supportgruppen, die Ihnen helfen können, die Herausforderungen der Pflege zu bewältigen.

Der Pflegebedarf von Angehörigen zu Hause steigt kontinuierlich an. Im Laufe der Zeit können sich die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Personen ändern, wodurch auch die benötigten Hilfsmittel vielfältiger werden. Es ist wichtig, sich über die verschiedenen Pflegehilfsmittel zu informieren, um die Pflege zu Hause bestmöglich zu unterstützen und zu erleichtern. In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Hilfsmittel für die Pflege von Angehörigen zu Hause geben sowie aufzeigen, wie Sie die geeigneten Hilfsmittel finden können, um die Pflegesituation zu verbessern.

Liebevolle Pflege zu Hause gesucht?

Jetzt unverbindlich 24-Stunden-Pflegekraft finden!


Unterstützungsangebot: 24-Stunden-Pflege

Die 24-Stunden-Pflege ist eine herausragende Unterstützung für Familien, die sich für die Pflege ihrer Angehörigen zu Hause entschieden haben. Diese Form der Pflege bietet eine kontinuierliche Betreuung rund um die Uhr und kann bei der häuslichen Pflege erheblich helfen.

Eine 24-Stunden-Pflegekraft, oft als “Polnische Pflegekraft” bezeichnet, lebt im Haushalt des Pflegebedürftigen und ist ständig verfügbar. Dies bietet viele Vorteile, allerdings auch einige Nachteile:

Vorteile und Nachteile der 24-Stunden-Pflege

Vorteile der 24h Pflege Nachteile der 24h Pflege
Erhalt der vertrauten Umgebung: Bewahrung des gewohnten Umfelds und sozialer Kontakte Räumliche Anforderungen: Notwendigkeit eines eigenen Zimmers für die Pflegekraft
Selbstbestimmung: Möglichkeit zur eigenen Gestaltung des Tagesablaufs Beschränkung der Leistungen: Keine Befugnis für medizinische Behandlungen, Hinzuziehung von Fachpersonal nötig
Kostenvorteil: Finanziell oft günstiger als ein Pflegeheimplatz Privatsphäre: Ständige Nähe kann Herausforderung darstellen
Flexible Verfügbarkeit: Kurzfristige Organisation möglich, schnelle Lösungen bei akuter Pflegebedürftigkeit Rechtliche Rahmenbedingungen: Beachtung aller gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere Arbeitszeiten und -bedingungen
Entlastung der Angehörigen: Vereinbarkeit von Beruf und Pflege
Individuelle Betreuung: Eingehen auf persönliche Bedürfnisse und Wünsche

Es ist wichtig zu beachten, dass die 24-Stunden-Pflege Kosten verursacht und gut geplant werden muss. Es gibt jedoch Unterstützungsmöglichkeiten und Finanzierungsoptionen, die in Anspruch genommen werden können. Die Wahl der richtigen Pflegekraft und die klare Kommunikation der Bedürfnisse sind entscheidend für den Erfolg dieser Pflegeoption. Die 24-Stunden-Pflege ist eine wertvolle Ressource für die häusliche Pflege und kann dazu beitragen, die Lebensqualität sowohl des Pflegebedürftigen als auch der Pflegenden zu verbessern.