Tipps für das Leben mit einem künstlichen Gelenk: Alles über Gründe, Herausforderungen und Pflege

Fröhliche Seniorin mit künstlichem Gelenk

Der medizinische Fortschritt hat dazu beigetragen, das Leben im Alter angenehmer zu gestalten und viele Gesundheitsprobleme zu lindern. Dennoch ist es unvermeidlich, dass der Körper im Laufe der Jahre einem natürlichen Verschleiß unterliegt, was manchmal einen Gelenkersatz erforderlich macht. Besonders das Kniegelenk ist häufig davon betroffen. In diesem Beitrag möchten wir das Leben mit einem künstlichen Gelenk genauer betrachten und Ihnen nützliche Informationen sowie Tipps geben, worauf Sie achten sollten.

Nachfolgend finden Sie relevante Informationen zur Notwendigkeit eines künstlichen Gelenks, den Herausforderungen und Chancen des Lebens mit einem solchen Gelenk sowie wichtige Aspekte für die Bewältigung der ersten Zeit nach dem Eingriff.


Warum ein künstliches Gelenk notwendig wird

Grundsätzlich sind Gelenke dem Verschleiß unterworfen. Durch Erkrankungen wie Arthritis oder Arthrose sowie einseitige Belastungen kann der Verschleiß so weit fortgeschritten sein, dass Bewegungen nur noch unter starken Schmerzen möglich sind. In solchen Fällen wird die Notwendigkeit eines künstlichen Gelenks in Erwägung gezogen. Die Entscheidung für einen solchen Eingriff ist oft keine leichte und viele Menschen wehren sich lange gegen den Gedanken. Dies ist verständlich, da ein künstliches Gelenk nicht frei von Risiken ist und zunächst andere Behandlungsmethoden ausgeschöpft werden sollten. Konservative Therapien wie Medikation, Physiotherapie und gelenkerhaltende Maßnahmen sollten zunächst verfolgt werden. Erst wenn diese keine ausreichende Linderung mehr bieten, kann ein künstliches Gelenk als letzte Option in Betracht gezogen werden. Dennoch kann es für Patienten, deren Lebensqualität stark durch Gelenkschmerzen beeinträchtigt ist, eine effektive Möglichkeit sein, um wieder schmerzfrei und mobil zu werden.

Um die Entscheidung für ein künstliches Gelenk bestmöglich vorzubereiten, ist es wichtig, ausführlich alle Vor- und Nachteile sowie die verschiedenen Arten von künstlichen Gelenken zu verstehen. Dies kann dazu beitragen, realistische Erwartungen bezüglich des Eingriffs und der postoperativen Phase zu entwickeln. Eine umfassende Aufklärung seitens des behandelnden Arztes sowie der Austausch mit anderen Patienten, die bereits ein künstliches Gelenk erhalten haben, können dabei helfen, die Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Notwendigkeit eines künstlichen Gelenks stets individuell bewertet werden muss. Der behandelnde Arzt wird eine eingehende Untersuchung und Diagnose vornehmen, um die bestmögliche Therapieoption für den Patienten festzulegen. Hierbei spielen der Allgemeinzustand, das Alter, die Aktivitätslevel und die individuelle Krankheitsgeschichte eine entscheidende Rolle. Das Ziel ist es, gemeinsam mit dem Patienten eine maßgeschneiderte Behandlungsstrategie zu entwerfen, um die Lebensqualität bestmöglich zu verbessern.

Verteilung künstlicher Hüftgelenke nach Altersgruppen

bis 49 Jahre
3,9%
50 - 59 Jahre
9,4%
60 - 69 Jahre
16,7%
70 - 79 Jahre
38,1%
über 80 Jahre
31,4%


Leben mit einem künstlichen Gelenk

Ein künstliches Gelenk kann rund 20 Jahre überdauern, wenn die Patienten sich an einige Vorgaben halten und das eigene Verhalten anpassen. Am häufigsten werden Hüft- und Kniegelenke ersetzt. Patienten sollten darauf achten, dass sie folgende Punkte beachten, um die Haltbarkeit und Funktionalität ihres künstlichen Gelenks zu gewährleisten:

  • Übergewicht vermieden wird, denn es begünstigt den Verschleiß von Gelenken, auch den der künstlichen
  • möglichst keine einseitige Belastung vorliegt (starres Arbeiten in einer Haltung)
  • regelmäßig leichte körperliche Betätigung beispielsweise durch leichten Sport ausgeführt wird
  • keine schweren Lasten getragen werden
  • das Risiko von Stürzen vermieden wird; Stürze sind mit die häufigste Ursache für Beschädigungen von künstlichen Gelenken
  • Sie sich zu Beginn ausreichend schonen
  • das Autofahren erst begonnen wird, wenn die Gelenke ausreichend belastet werden können
  • Gelenke möglichst nicht gedreht werden
  • Ärzte vor weiteren Eingriffen informiert werden, da ein erhöhtes Risiko besteht, dass das künstliche Gelenk sich entzündet
  • bei Flugreisen immer eine Bestätigung vorliegt, dass ein künstliches Gelenk getragen wird, um Probleme bei der Sicherheitskontrolle zu verhindern
  • Sportarten mit abrupten Bewegungen vermieden werden, da diese die Gelenke besonders stark belasten.

Die richtige Pflege und der Umgang mit einem künstlichen Gelenk sind entscheidend für die Lebensqualität der Patienten. Durch die Beachtung dieser Punkte können Komplikationen vermieden und die Funktionsfähigkeit des Gelenks aufrechterhalten werden.

Dieser Abschnitt bietet wertvolle Informationen und Empfehlungen für Patienten, die mit einem künstlichen Gelenk leben. Es umfasst wichtige Aspekte wie die Vermeidung von Überlastung, Stürzen und die notwendige Schonung nach dem Eingriff. Die Empfehlungen zur Vermeidung von einseitiger Belastung sowie die Anpassung des Verhaltens, zum Beispiel beim Autofahren, tragen maßgeblich zur Funktionalität des künstlichen Gelenks bei. Zudem wird auf die Bedeutung der Information von Ärzten vor weiteren Eingriffen hingewiesen, um das Risiko von Entzündungen zu minimieren. Insgesamt ist dieser Abschnitt ein wertvoller Leitfaden für Patienten im Umgang mit einem künstlichen Gelenk.

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Die Herausforderungen der ersten Zeit mit einem künstlichen Gelenk

Integration in den Alltag

Besonders schwierig kann sich die Anfangszeit mit einem künstlichen Gelenk gestalten. Nach dem Krankenhausaufenthalt und der Reha – falls eine ansteht – kommt der Patient nach Hause und muss sich im Alltag neu zurechtfinden. Oftmals können selbst alltägliche Aufgaben nicht ohne Weiteres erledigt werden.

Die Unterstützung durch 24-Stunden-Pflege

Die 24-Stunden-Pflege bietet die Möglichkeit, für die erste Zeit nach der Operation Unterstützung zu erhalten und sich dabei im vertrauten Umfeld zu bewegen. So können Patienten ihre Selbstständigkeit mehr und mehr zurückerlangen. Gleichzeitig wird das Risiko vermieden, dass der Patient mit dem künstlichen Gelenk riskante Tätigkeiten ausführt, wie schweres Heben oder das Besteigen einer Leiter. Vorteil der 24-Stunden-Pflege ist, dass der Patient sich sicher fühlen kann. Sollte doch einmal etwas passieren, ist immer eine Pflegekraft anwesend, was besonders für alleinstehende Personen sehr sinnvoll ist. Es muss aber immer sorgfältig abgewogen werden, ob eine solche Pflege notwendig ist oder ob diese Unterstützung auch vom Lebenspartner oder der Familie geleistet werden kann. Dies sollte individuell anhand des Gesundheitszustands und der zu erwartenden Zeitspanne, in der Unterstützung benötigt wird, beurteilt werden.

Durch die Unterstützung der Familie, Freunde oder professioneller Pflege kann die Umstellung auf ein künstliches Gelenk erleichtert werden. Es ist wichtig, dass die Patienten die Hilfe bekommen, die sie benötigen, um das Vertrauen in ihre Fähigkeiten zurückzugewinnen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.