Ambulante Pflege – die Alternative zum Heim

Senioren werden ambulant gepflegt

Wird ein Familienmitglied pflegebedürftig, stehen Angehörige vor einer schieren Flut an Anträgen, Fragen und auch Entscheidungen. Für die weitere Versorgung ist vor allem die Frage nach dem zukünftigen Lebensmittelpunkt entscheidend.

„Soll die Pflege ambulant erfolgen oder ist ein Pflegeheim die richtige Lösung?“ – mit dieser Frage beschäftigen sich Angehörige und Pflegebedürftige oft am intensivsten. Ein Großteil der Senioren wünscht sich dann aus, unterschiedlichsten Gründen, Zuhause betreut zu werden.

Doch kann die ambulante Pflege eine echte Alternative zum Heim sein? Dieser Frage gehen wir nach.


Welche Vorteile hat ambulanter Pflege?


Rund drei Viertel der Bundesbürger wünschen sich im Alter ambulant gepflegt zu werden. Dafür gibt es gute Gründe und auch der Gesetzgeber versucht die ambulante Versorgung zu fördern.

Besonderen Stellenwert bei der Entscheidung für ambulante Pflege ist häufig die Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Da die Pflege Zuhause stattfindet, kann bspw. bei Unzufriedenheit mit dem Pflegedienst recht einfach ein neuer Dienstleister engagiert werden. In der stationären Pflege ist der Wechsel des Anbieters mit großem organisatorischem Aufwand verbunden oder es gibt schlimmstenfalls keine Alternativen in der direkten Umgebung.

Auch das Platzangebot ist bei der ambulanten Pflege in der Regel deutlich größer, da die ganze Wohnung zur Verfügung steht, anstelle eines einzelnen Zimmers in einem Seniorenheim. Dabei sei jedoch gesagt, dass es natürlich je nach Preisklasse auch Einrichtungen gibt, die über ein üppiges Platzangebot verfügen.

Hinzu kommt, dass es inzwischen immer besser möglich wird auch komplexe Pflegesituationen ambulant durchführen zu können. In besonderem Maße gilt das für die Pflege bei Demenz.
Hier spielt das vertraute Umfeld eine große Rolle und kann dabei sogar den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Vorteile ambulanter Pflege auf einen Blick

  • Individuelle Versorgung
  • Höchstmaß an Selbstbestimmung
  • Große Auswahl an möglichen Dienstleistungen
  • Umfangreiche Förderungsmöglichkeiten
  • Vertrautes Umfeld bleibt erhalten
  • Umbaumaßnahmen und Pflegehilfsmittel werden Großteils erstattet

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Die Vorzüge von Pflege im stationären Bereich


Rund 700.000 Menschen in Deutschland werden stationär gepflegt. Die über 6.000 Pflegeheime im Bundesgebiet genießen jedoch häufig keinen guten Ruf. Das es einige Probleme in Senioren- und Pflegeheimen gibt steht außer Frage. Dennoch ist auch in einem Heim eine liebevolle und gute Versorgung möglich.

Besonders für die stationäre Pflege spricht die Ausstattung in den meisten Heimen. Patientenlifter, Rollstühle oder Pflegebetten gehören dort zur Standard-Ausstattung. Außerdem sind stationäre Einrichtungen beinahe ausnahmslos barrierefrei.

Da jederzeit ausgebildete Pflegekräfte verfügbar sind, können auch medizinische Leistungen unproblematisch erbracht werden. Im ambulanten Bereich bleibt dies in der Regel Ärzten und Pflegediensten vorbehalten.

Genau an diesem Punkt haben viele Pflegeeinrichtungen jedoch auch Schwächen. Da der Personalmangel besonders in der Altenpflege eklatant ist, kann das dazu führen, dass die Pflegekräfte kaum Zeit für einzelne Patienten haben.

Dafür erfolgen Hausbesuche von Friseuren, Physiotherapeuten und ähnlichen Angeboten regelmäßig im Pflegeheim. Allerdings müssen Bewohner dann mit den Dienstleistern des Heims vorliebnehmen.
Außerdem sind längst nicht in jeder stationären Einrichtung Kapazitäten frei. Während das Angebot in der Stadt oft noch umfangreich ist, gibt es auf dem Land oft nur ein bis zwei Einrichtungen in direkter Nähe.

Vorteile von stationärer Pflege:

  • Professionelle Ausstattung vorhanden
  • Barrierefreier Wohnraum
  • Ausgebildete Pflegekräfte (häufig jedoch Personalmangel)
  • Alltägliche Dienstleistungen in der Einrichtung


Kostenvergleich: ambulante oder stationäre Pflege?


Bei der Wahl der zukünftigen Pflegeform spielen auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Die Kosten für ambulante Pflege unterscheiden sich in der Regel stark von den Kosten einer stationären Einrichtung.

Die Kosten für ein lokales Pflegeheim lassen sich einfach recherchieren. Hier genügt es eine Preisliste von der Einrichtung anzufordern und die entsprechenden Förderungen der Pflegekasse abzuziehen.

Im Bundesdurchschnitt liegt der Eigenanteil allerdings inzwischen bei 2.015 Euro monatlich. Davon sind dann bereits alle Förderungen der Pflegeversicherung abgezogen. Die regionalen Preisunterschiede sind bei stationärer Pflege allerdings enorm.

Ambulante Pflege ist im Regelfall weitaus kostengünstiger. Hier hängen die Kosten maßgeblich mit dem konkreten Pflegebedarf zusammen. Meist wird je nach gesundheitlicher Situation ein ambulanter Pflegedienst benötigt. Dieser rechnet direkt mit der Pflegeversicherung ab, wodurch bei normalem Aufwand keine zusätzlichen Kosten entstehen. Dafür wird jedoch das Pflegegeld anteilig gekürzt.

Ist der Unterstützungsbedarf höher, braucht es zusätzliche Lösungen. Bei ambulanter Pflege bietet sich beinahe immer eine 24-Stunden-Betreuung an. Hierbei lebt die Betreuungskraft mit im Haushalt der unterstützungsbedürftigen Person und ermöglicht einen selbstbestimmten Alltag. Die Kosten für eine 24-Stunden-Betreuung liegen jedoch ungefähr bei 1.600 bis 2.700 Euro monatlich. Davon kann jedoch ein Großteil über Förderungen und Steuererleichterungen refinanziert werden.

Effektiv kostet eine ambulante 24-Stunden-Betreuung damit zwischen 800 und 1.600 Euro an monatlicher Eigenbeteiligung.


Wann ambulante Pflege nicht mehr möglich ist


Nicht in jeder Situation ist es möglich ambulant zu Pflegen. Bei besonders schweren Pflegesituationen oder wenn umfangreiche medizinische Leistungen erforderlich sind, ist ambulante Pflege in der Regel nicht ohne größeren Aufwand möglich. Auch wenn die baulichen Gegebenheiten in der bisherigen bzw. dem bisherigen Haus absolut ungeeignet für die Pflege sind, kann ein Umzug ins Pflegeheim der richtige Schritt sein.

Hier gilt es abzuwägen: Ist der Wunsch nach einem Lebensabend Zuhause größer als der Aufwand um häusliche Pflege zu ermöglichen, sollte auch ambulante Versorgung eine Option sein. Besonders bei sehr aufwendigen Pflegesituationen ist die Entscheidung auch eine Kostenfrage. Die ambulante Pflege bspw. von einer Person mit Pflegegrad 5 ist auch Zuhause kostenintensiv. In solchen schwierigen Fällen kann folglich auch das Heim die geeignete Lösung sein.


Frühzeitig über Wünsche für die Pflege sprechen


Pflegebedürftigkeit kommt häufig kurzfristig und lässt sich selten planen. Deshalb ist es sinnvoll bereits im Vorfeld mit Angehörigen oder Freunden über das Thema Pflegefall zu sprechen.
Im Vordergrund sollten dabei zwar die Wünsche des Betroffenen stehen, aber auch die Belastung der Angehörigen darf nicht vernachlässigt werden. Überforderung mit der Pflege belastet letztlich auch das Verhältnis zu der gepflegten Person.
Idealerweise halten Sie Ihre Wünsche dann auch fest. Dafür eignet sich beispielsweiße eine Betreuungsverfügung.

Zeichnet sich die Entscheidung für oder gegen ambulante Pflege ab, ist es sinnvoll frühzeitig Angebote einzuholen. Einen unverbindlichen Vorschlag für eine 24-Stunden-Betreuung erhalten Sie unkompliziert über diesen Button:

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