Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen gegen das Wundliegen : Effektive Dekubitusprophylaxe

Pflegerin verhindert Wundliegen (Dekubitus)

Pflegebedürftige, deren Bewegungsumfang stark eingeschränkt ist, verweilen häufig in ein und derselben Position. Besonders wenn ein selbstständiger Wechsel der Liegeposition nicht mehr möglich ist, steigt das Risiko des Wundliegens, ein sogenannter Dekubitus. Es entstehen Druckgeschwüre in den betroffenen Bereichen, die eine erhebliche Beeinträchtigung für Ihren Angehörigen bedeuten und meist mit starken Schmerzen verbunden sind.

Die richtige Dekubitusprophylaxe ist von großer Bedeutung, um diese schmerzhaften und belastenden Druckgeschwüre zu vermeiden. In diesem Artikel werden wir Ihnen aufzeigen, wie Dekubitus entsteht, welche Körperteile besonders gefährdet sind und welche wirkungsvollen Maßnahmen zur Vorbeugung ergriffen werden können. *Grafik*

Während Pflegebedürftige aufgrund von Immobilität, Krankheit oder fortgeschrittenem Alter gezwungenermaßen längere Zeit in einer Position verharren, steigt die Gefahr der Druckstellen. Indem Sie sich über die Ursachen und präventiven Maßnahmen informieren, können Sie gezielt handeln, um die Lebensqualität Ihres Angehörigen zu verbessern und das Risiko von Dekubitus zu minimieren.


Wundliegen – Entstehung und Risikofaktoren

Beim Thema Wundliegen handelt es sich, anders als viele Laien annehmen, nicht um eine oberflächliche Verletzung der Haut, sondern um die Entstehung eines Dekubitus im Gewebe, welcher tiefer liegt. Sichtbare Rötungen auf der Haut zeigen bereits ein fortgeschrittenes Stadium des Wundliegens an. Ein bedeutender Risikofaktor ist die eingeschränkte Mobilität. Wenn sich pflegebedürftige Personen nicht mehr problemlos bewegen können, begünstigt dies die Entstehung von Druckgeschwüren, die zu einem Dekubitus führen können.

Zusätzlich zu den genannten Risikofaktoren können Störungen der Durchblutung oder des Stoffwechsels das Risiko für Wundliegen erhöhen. Darüber hinaus kann auch Inkontinenz ein weiterer Faktor sein. Obwohl die genauen Zusammenhänge zwischen Dekubitus und Inkontinenz noch nicht vollständig erforscht sind, gibt es zwei zentrale Ansatzpunkte. Einerseits kann Feuchtigkeit durch Urin die Haut weiter reizen und so die Entstehung eines Dekubitus begünstigen. Andererseits trinken inkontinente Menschen oft zu wenig, was zu einer geringeren Elastizität von Haut und Gewebe führt, obwohl sie richtig gelagert werden.

Des Weiteren können Hilfsmittel und Verbände das Risiko für Dekubitus erhöhen. Insbesondere schlecht sitzende oder verrutschte Katheter werden häufig mit Wundliegen in Verbindung gebracht. Zudem können falsch angelegte Verbände oder Kleidung ebenfalls zu Druckgeschwüren führen. Angehörige sollten daher besonders auf potenzielle Gefahrenquellen für das Wundliegen achten. Ein Dekubitus benötigt oft mehrere Wochen zur Heilung und kann durch einfache Maßnahmen häufig vermieden werden.

Risikifaktoren Wundliegen

Risikofaktor Beschreibung
Eingeschränkte Mobilität Längere Bettlägerigkeit oder Sitzen, was zu dauerhaftem Druck führt.
Sensibilitätsverlust Verminderte oder fehlende Wahrnehmung von Schmerz oder Druck.
Schlechter Ernährungszustand Mangelernährung oder Unterernährung, die die Hautschwäche fördert.
Alter Ältere Menschen haben ein höheres Risiko aufgrund dünnerer Haut.
Feuchtigkeit Haut, die durch Schweiß oder Inkontinenz feucht ist, ist anfälliger.
Vorerkrankungen Diabetes, Gefäßerkrankungen und andere Zustände, die die Haut beeinflussen.
Medikamente Einige Medikamente können die Hautgesundheit beeinträchtigen.
Rauchen Rauchen kann die Blutzirkulation verringern und die Hautgesundheit beeinträchtigen.

Wie Sie sehen, kann das Wundliegen durch verschiedene Faktoren begünstigt werden. Eine verstärkte Aufmerksamkeit in Bezug auf diese Risiken und die richtigen präventiven Maßnahmen können dazu beitragen, das Auftreten von Dekubitus zu minimieren.


Diese Körperteile sind für das Wundliegen besonders gefährdet

Um die Gefahr des Wundliegens besser zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, welche Körperbereiche besonders anfällig für die Entstehung von Druckgeschwüren sind. Diese Informationen helfen nicht nur Pflegekräften, sondern auch Angehörigen dabei, präventive Maßnahmen gezielt umzusetzen, um das Wundliegen zu verhindern.

Wundliegen, auch Dekubitus genannt, kann theoretisch an jedem Körperteil auftreten, an dem die Haut direkt auf dem Knochen aufliegt. Dies geschieht insbesondere an Stellen, an denen weder Muskeln noch Fettgewebe ausreichend Schutz und Stabilität bieten. Folgende Körperbereiche sind besonders gefährdet:

  • Die Kreuzbeinregion
  • Die Ellenbogen
  • Die Rollhügel der Oberschenkelknochen
  • Die Fersen
  • Die Knöchel

Die genannten Stellen sind besonders anfällig für Druckgeschwüre, da sie ständigem Druck und Reibung ausgesetzt sind. Besonders bettlägerige Menschen oder solche, die über längere Zeit im Rollstuhl sitzen, sollten deshalb besondere Vorkehrungen treffen, um diese Körperpartien zu schützen und das Risiko von Dekubitus zu minimieren. Welche Maßnahmen ergriffen werden können, um dem Wundliegen vorzubeugen, wird im nächsten Abschnitt behandelt.

Individuelles Angebot für 24h-Pflege

Finden Sie unkompliziert Ihre häusliche Pflege!


Präventionsmaßnahmen gegen das Wundliegen: Matratzen, Kissen und Pflege

Die richtige Prävention von Wundliegen ist entscheidend, um Druckgeschwüren vorzubeugen. Neben regelmäßiger Bewegung und Umlagerung gibt es verschiedene Hilfsmittel, die dazu beitragen können, das Auftreten von Dekubitus zu reduzieren.

Mit einer Dekubitus-Matratze für eine gleichmäßige Druckverteilung sorgen

Die Dekubitus-Matratze ist ein essentielles Hilfsmittel in der Prävention von Wundliegen. Sie gewährleistet eine gleichmäßige Druckverteilung und entlastet stark beanspruchte Stellen des Körpers. Dies ist besonders wichtig, um die Bildung von Druckgeschwüren zu reduzieren.

Entlastung durch spezielle Kissen und Polster

Zusätzlich zur Matratze können spezielle Kissen und Polster eingesetzt werden, um einzelne Körperregionen zu entlasten und den Druck gleichmäßig zu verteilen. Auch Bandagen und Gelenkschoner sind mittlerweile erhältlich und können dazu beitragen, das Wundliegen zu verhindern.

Die Bedeutung fachgerechter Pflege

Neben der Verwendung von speziellen Hilfsmitteln ist eine fachgerechte Pflege ein entscheidender Faktor im Kampf gegen Wundliegen. Insbesondere bei der Auswahl einer 24-Stunden-Pflegekraft sollte darauf geachtet werden, dass diese über Erfahrung in der Lagerung und Mobilitätsförderung von Pflegebedürftigen verfügt. Eine kompetente Pflegekraft kann somit einen wichtigen Beitrag leisten, um das Auftreten von Dekubitus zu verhindern.

Mögliche Pflegeoptionen für die Lagerung und Bewegung von pflegebedürftigen Personen

Familien, die sich für eine 24-Stunden-Pflege entscheiden, sollten besonderen Wert auf die Kompetenz der Pflegekraft in Bezug auf die Lagerung von Patienten legen. Dabei ist zu beachten, dass die Pflegekraft in der Lage sein sollte, regelmäßige Umlagerungen und die Bewegung der pflegebedürftigen Person zu gewährleisten. Dies ist ein entscheidender Aspekt, um das Risiko von Wundliegen zu minimieren.

Zusätzlicher Fokus auf die Prävention von Dekubitus in der Pflegeausbildung

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Aus- und Weiterbildung des Pflegepersonals. Die Schulung in Bezug auf die Prävention von Wundliegen und die richtige Lagerung von Patienten sind essentielle Bestandteile einer fachgerechten Pflegeausbildung. Eine kontinuierliche Sensibilisierung in diesem Bereich kann dazu beitragen, das Bewusstsein für die Prävention von Dekubitus zu stärken und die Qualität der Pflege zu verbessern.

Zusammenfassung

Die Prävention von Wundliegen ist ein komplexer Prozess, der verschiedene Maßnahmen erfordert, von der richtigen Lagerung und Bewegung bis hin zur Verwendung spezieller Hilfsmittel und dem Fokus auf fachgerechter Pflege. Sowohl die Auswahl geeigneter Hilfsmittel als auch die Kompetenz des Pflegepersonals spielen eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung von Dekubitus. Es ist wichtig, das Bewusstsein für die Prävention von Wundliegen zu stärken und sicherzustellen, dass Pflegebedürftige die bestmögliche Versorgung erhalten, um das Risiko von Druckgeschwüren zu minimieren.