Medikamente und Senioren – wie den Überblick behalten?
Mit zunehmendem Alter mehren sich bei vielen Senioren die alltäglichen Beschwerden. Um die Lebensqualität und Gesundheit wiederherzustellen oder bestmöglich zu erhalten sind dann meist Medikamente notwendig. Wenn die Zahl der Tabletten und Pillen steigt, stehen besonders Senioren vor Problemen bei der korrekten Einnahme.
Darum sollten besonders Senioren auf Ihre Medikamente achten
Medikamente sind eine der zentralen Säulen des Gesundheitssystems. Sie dienen der Therapie von Erkrankungen, zur Linderung von Symptomen und zu Erhalt und Verbesserung des Gesundheitszustands von chronisch Kranken. Viele unserer modernen Medikamente sind das Produkt jahrelanger, systematischer Forschung, zu der besonders deutsche Unternehmen einen großen Anteil beigesteuert haben. Letztlich auch durch Medikamente hat sich die Lebenserwartung von Senioren in den letzten Jahrzehnten stark erhöht.
Um die gewünschten Ergebnisse zur erzielen und ihre volle Wirkung zu entfalten liegen jedem Präparat Hinweise zur Einnahme bei oder der behandelnde Arzt mach konkrete Vorgaben. Leider kommt es immer wieder zu erfolglosen Behandlungen und starken Nebenwirkungen. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass viele Menschen, besonders Senioren, zum Teil große Probleme mit der korrekten Einnahme haben. Das liegt nicht zuletzt auch an der großen Vielzahl an verschriebenen Arzneimitteln und den teils komplexen Vorgaben zur Einnahme. Hinzukommt, dass im Alter natürlicherweise die Gedächtnisleistung nachlässt. So kommt es immer wieder vor, dass Senioren das Einnehmen von Medikamenten schlichtweg vergessen.
Die richtige Zeit für Medikamentengabe: So bewahren Senioren den Überblick
Für die meisten Medikamente bekommen insbesondere Senioren genaue Anweisung zur richtigen Zeit für die Einnahme. Leider ist die Wortwahl in vielen Beipackzetteln nicht eindeutig oder direkt verständlich. Häufig ist zu lesen die Medikamente sollen vor oder nach dem Essen eingenommen werden. Dabei bedeutet vor dem Essen, dass Senioren in der Regel ca. 1 Stunde vor der nächsten Mahlzeit das Medikament nehmen sollten. Die Floskel nach dem Essen entspricht ungefähr 2 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme.
Neben diesen Angaben wird auch die Häufigkeit der Einnahme vorgegeben. Sollen Senioren ein Medikament 3x täglich zu sich nehmen, sollte im Regelfall nach dem Aufstehen, vor dem Schlafen und ungefähr zur Hälfte der Zeit eine Dosis eingenommen werden. Bei Medikamenten die 2x täglich von Senioren eingenommen werden sollen, empfiehlt sich die Einnahme jeweils mit 12 Stunden Versatz. Arzneimittel, die nur einmal am Tag verabreicht werden, sollten nach Möglichkeit immer zur gleichen Zeit eingenommen werden. Eine Toleranz von 1 bis 2 Stunden ist dabei in der Regel völlig unproblematisch.
Haben Sie die Einnahme einmal vergessen, ist das in den meisten Fällen kein Weltuntergang. Sprechen Sie jedoch in jedem Fall mit Ihrem Arzt, wie Sie reagieren sollen und nehmen auf keinen Fall beim nächsten Mal die doppelte Dosis!
Um sicherzustellen, dass Senioren ihre Medikamente rechtzeitig einnehmen, kann ein Wecker helfen, den Sie auf die Uhrzeit zur Tabletteneinnahme stellen. Besonders technikbegeisterte Senioren mit einem Smartphone können inzwischen auch auf einige Apps zurückgreifen, die regelmäßig an die Einnahme der Arznei erinnern.

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Einnahme von Medikamenten: Diese Tipps helfen Senioren
Die überwiegende Mehrheit der medizinischen Präparate wird in Tablettenform verabreicht. Diese lassen sich nicht immer unproblematisch Schlucken und besonders Senioren haben häufig Probleme bei der Einnahme derartiger Medikamente.
Wenn Sie Schwierigkeiten mit dem Schlucken von Tabletten haben, sollten Sie in jedem Fall reichlich Flüssigkeit bereitstellen. Durch die Zuführung von ausreichend Flüssigkeit wird verhindert das Medikamentenrückstände in der Speiseröhre zurückbleiben und sorgt dafür, dass die Tablette sich gut auflösen kann. Besonders Senioren sollten hier penibel darauf achten ausschließlich Leitungswasser zur Tabletteneinnahme zu nutzen. Andere Flüssigkeiten können Wechselwirkungen mit den Medikamenten hervorrufen oder die Wirkung minimieren. Auch von Mineralwasser wird dabei immer wieder abgeraten.
Wer trotz Flüssigkeit Probleme beim Schlucken der Tabletten hat kann auf einen einfachen Trick zurückgreifen. Stellen Sie sich aufrecht hin und legen die Tablette in den Mund. Anschließend nehmen Sie eine großen Schluck Wasser und beugen den Kopf leicht nach vorn zur Brust. Mit dieser Methode wird die Medikamenteneinnahme besonders für Senioren wesentlich angenehmer.
Probleme mit Medikamenten: Hilfsmittel für Senioren
Besonders wenn eine Vielzahl von Medikamenten eingenommen werden muss, können neben oben genannten Tipps weitere Hilfsmittel Senioren bei der Einnahme unterstützen. Das gängigste Hilfsmittel ist dabei wohl der klassische Tablettenschieber. In Ihm befinden sich 7 Schubkästchen, für jeden Wochentag eines. Die Schubkästchen sind nochmal in verschiedene Bereiche für die Tageszeiten unterteilt. Besonders vergessliche Senioren oder Menschen mit umfangreicher Medikation sollten darauf zurückgreifen.
Auch für Senioren die trotz allem Schwierigkeiten beim Schlucken von Tabletten haben gibt es passende Hilfsmittel. Besonders verbreitet sind Gele, in die die Tablette gehüllt wird. Diese neutralisieren den Geschmack und erleichtern das herunter Schlucken. Darüber hinaus gibt es inzwischen auch spezielle Becher, die das Schlucken von Medikamenten für Senioren wesentlich vereinfachen.
Medikamentengabe für Senioren: So können Angehörige helfen
Wenn Sie als Angehöriger bemerken, dass Ihr Verwandter Probleme hat im Umgang mit Arzneimitteln sollten Sie im Zweifelsfall die korrekte Einnahme überprüfen und dabei unterstützen. Die Zusammenstellung der Medikamente können Sie beispielsweiße gemeinsam mit dem Senior machen um Fehler durch das „Vier-Augen-Prinzip“ zu vermeiden. Fragen Sie außerdem regelmäßig nach ob alle Medikamente eingenommen wurden oder ob ein Präparat möglicherweise Schwierigkeiten bereitet.
Darüber hinaus können Sie auch dazu beitragen, dass Ihr Angehöriger seine Arzneimittel zu den korrekten Zeiten zu sich nimmt. Notieren Sie sich alle Zeiten und Medikamente und vereinbaren regelmäßig zur Medikamenteneinnahme des Seniors anzurufen. Alternativ können Sie auch einen Wecker für alle Einnahme-Zeiten stellen. Am einfachsten lässt sich das mit Hilfe eines alten Smartphones umsetzen. Speichern Sie alle Zeiten, zu denen ein Präparat genommen werden muss ein und benennen diese nach dem jeweiligen Mittel. Anschließend müssen Sie das Gerät nur noch dauerhaft an ein Ladegerät anschließen und gut zugänglich platzieren. Vor dem Realbetrieb jedoch unbedingt einen Funktionstest machen! Außerdem sollten Sie regelmäßig den Angehörigen nach den Vorräten an Medikamenten Fragen und gegebenenfalls frühzeitig für Nachschub sorgen.