Hausnotrufsysteme: Mit welchen Kosten müssen Sie rechnen?

Familie berechnet Gebühr für Hausnotruf

Wer sich mit Hausnotrufsystemen auseinandersetzt, kommt nicht um sie herum: die Frage nach dem Preis. Die allerdings ist nicht immer leicht zu beantworten. Neben dem Basis-Notruf stehen häufig weitere Funktionen zur Auswahl, auch für die Einrichtung selbst fallen unter Umständen Kosten an. Doch: Was bedeutet das finanziell unterm Strich?

Um Ihnen eine Vorstellung zu vermitteln, auf was Sie sich preislich einstellen müssen, haben wir uns nicht nur die Leistungen der unterschiedlichen Anbieter angeschaut, sondern möchten Ihnen im Folgenden auch einen Überblick über die Kostenstruktur beim Hausnotruf geben und erklären, wie sich die Preise zusammensetzen. Außerdem beleuchten wir, wann und in welcher Höhe eine Kostenübernahme durch die Pflegekasse in Frage kommt.


Kostenstruktur: Anschaffungspreis und monatliche Gebühren

Bei Interesse an einem Hausnotrufsystem sollten sie im Blick haben, dass die Kosten üblicherweise nicht nur einmalig – nämlich bei der Anschaffung – auf Sie zukommen, sondern vor allem monatliche Gebühren anfallen.

Die Höhe ist dabei zum einen davon abhängig, wie umfangreich die Funktionen sind, die Sie nutzen möchten. Zusätzlich weichen die Angebote und Preise bei den unterschiedlichen Dienstleistern und unter Umständen auch von Region zu Region voneinander ab – ein Vergleich ist also unabdingbar.

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Einrichtung des Hausnotrufs: Kosten, die einmalig anfallen können

Der Preis für die Installation eines Hausnotrufsystems kann stark variieren: Bei einigen Anbietern ist die Bereitstellung und Einrichtung des Geräts bereits in den monatlichen Kosten enthalten. Andere erheben dafür eine einmalige Servicegebühr, die bis zu 60 Euro oder mehr betragen kann. Die Höhe kann auch davon abhängen, ob Sie eine Lösung nur für zu Hause suchen, oder ob Sie stattdessen ein mobiles System oder eine Variante des Hausnotrufs mit fortgeschrittener Technologie (wie Videotelefonie oder Sensoren) bevorzugen.

Auch zusätzliche Funktionen des Hausnotrufs können mit einmaligen Kosten verbunden sein – etwa bei Einrichtung eines Schlüsseltresors. Je nach Dienstleister liegen die Preise hier ab etwa 30 Euro aufwärts, viele Anbieter erheben stattdessen aber eine monatliche Gebühr für die Aufbewahrung.

Einen häufig größeren Kostenfaktor bei der Anschaffung stellen außerdem aufwändigere Hilfsmittel wie Epilepsie- oder Kontaktmatten dar: Letztere senden üblicherweise ein Notsignal, wenn der Nutzer über einen bestimmten Zeitraum hinweg nicht aktiv ist, und können – je nach Modell – mit mehreren hundert Euro zu Buche schlagen.


Monatliche Gebühren: Kosten, die beim Hausnotruf regelmäßig entstehen können

Sind die einmaligen Anschaffungskosten geklärt, stellt sich die Frage nach den regelmäßigen Gebühren.
Der „klassische“ Hausnotruf, bei dem Sie per Knopfdruck die Notfallzentrale alarmieren, welche dann von Ihnen gewünschte Kontaktpersonen oder etwa den Rettungsdienst benachrichtigt, muss nicht teuer sein: Bei vielen Anbietern kann er bereits für einen Preis von 23 Euro pro Monat gebucht werden.

Wenn Sie dagegen nicht nur von der eigenen Wohnung aus, sondern auch unterwegs in der Lage sein möchten, einen Notruf abzusetzen, müssen Sie mit etwas höheren Kosten rechnen: Mobile Lösungen sind ab etwa 35 Euro monatlich aufwärts erhältlich. Falls Sie einen Dienstleister mit sogenanntem Hintergrunddienst wählen, der bei Bedarf eigene Helfer zu Ihnen schickt, ist ebenfalls mit gesteigerten Kosten zu rechnen: Hier sollten Sie sich auf monatliche Gebühren oberhalb von 40 Euro und mehr einstellen.

Zahlreiche Dienstleister bieten darüber hinaus weitere Funktionen, die einzeln zum Hausnotruf hinzugebucht werden können – und dann ebenfalls mit monatlichen Kosten verbunden sind. Hierzu zählt etwa die Tagestaste, bei der der Nutzer des Hausnotrufs durch Betätigen innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums regelmäßig meldet, dass bei ihm aktuell keine Probleme vorliegen (ab etwa 4 bis 10 Euro monatlich). Auch Sturzsensoren (um 10 Euro) sowie Rauch- und Gasmelder (um 5 bis 10 Euro), die bei Gefahr eigenständig ein Signal an die Notrufzentrale senden, können häufig auf Wunsch ergänzt werden. Durch solche und andere zusätzliche Leistungen kann der monatliche Preis etwa gegenüber der klassischen Basisleistung durchaus auf das Doppelte oder mehr steigen.

Statt einzeln buchbarer Zusatzoptionen haben zahlreiche Dienstleister beim Hausnotruf inzwischen auch umfangreiche Komplettpakete im Programm, was den Überblick erleichtern kann. Dabei werden die Leistungen des Basis-Notrufs von vornherein mit weiteren Funktionen wie Schlüsseltresor oder Tagestaste kombiniert, und für das Paket im Ganzen eine Gesamtgebühr berechnet.


Hausnotruf: Wer bietet was?


Wichtig zu beachten: Bei den sozialen/kirchlichen Verbänden können Leistungen und Preise unter Umständen von Region zu Region variieren, so dass bei Ihnen vor Ort eventuell umfangreichere oder geringere Funktionen geboten werden als anderswo. Im Zweifel empfiehlt sich eine Nachfrage. Im Folgenden möchten wir Ihnen dennoch einen ersten Überblick über die Leistungen verschiedener großer Anbieter vermitteln:
Die Malteser bieten in Sachen Hausnotruf drei Pakete, von „Grundsicherheit“ bis „Komplettsicherheit Plus“. Das mittlere der drei etwa enthält, neben den Leistungen des ersten, auch Tagestaste, Schlüsselaufbewahrung und einen qualifizierten Bereitschaftsdienst. Ergänzend können Zusatzfunktionen gebucht werden.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat ebenfalls ein Komplettpaket im Programm: Neben Installation und Einweisung ins Hausnotrufsystem sind darin auch Unterstützung beim Antrag für die Kostenübernahme bei der Pflegekasse und weitere Bestandteile enthalten. Abhängig von der Region sind Zusatzfunktionen wählbar.

Auch die Johanniter bündeln Ihre Leistungen beim Hausnotruf in Paketen. Schon im Basis-Paket ist die Bereitstellung des Geräts inbegriffen. Das Premium-Paket enthält neben Tagestaste, Schlüsselhinterlegung und weiteren Funktionen unter anderem den Anruf eines Mitarbeiters einmal pro Woche.

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) bietet – je nach ASB-Gliederung – Zusatzfunktionen zum klassischen Hausnotruf. Dazu können etwa Rauch- und Bewegungsmelder oder eine Tagestaste zählen. Auch bei den beiden großen Wohlfahrtsverbänden Caritas und Diakonie gehört der Hausnotruf zum Leistungsspektrum. Je nach Region können auch dort Pakete und hinzuwählbare Funktionen variieren.

Private Anbieter haben in Sachen Hausnotruf häufig einiges an fortschrittlicher Technologie zu bieten. Bei libify etwa kann neben einer mobilen Lösung mit GPS-Ortung unter anderem auch ein System mit Bildschirm gebucht werden, über das im Notfall auch per Video beurteilt werden kann, welche Hilfe nötig ist. EasierLife hat beim Hausnotruf neben Systemen für Zuhause und unterwegs spezielle Konzepte – beispielsweise für Menschen mit Demenz und Epilepsie – im Programm.


So finden Sie einen passenden Hausnotruf-Anbieter

Je nachdem, für welchen Anbieter und welche Leistungen Sie sich entscheiden, können die Kosten für den Hausnotruf also erheblich variieren. Aber: Die Pflegekassen übernehmen unter Umständen einen Teil davon – bis zu 23 Euro monatlich. Allerdings ist die Erstattung von Bedingungen abhängig: Ein vorliegender Pflegegrad und dass der Betroffene allein lebt oder jedenfalls den Großteil seiner Zeit allein verbringt, sind nur zwei dieser Voraussetzungen.

Die gute Nachricht: Wer Anspruch auf die Erstattung hat und keine umfangreichen Zusatzfunktionen wünscht, hat beim klassischen Hausnotruf möglicherweise gar keine Kostenbelastung – der Zuschuss in Höhe von 23 Euro durch die Pflegekassen deckt in einigen Fällen bereits vollständig die monatliche Gebühr.

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