Rechenmodelle: Seniorenheime vs. Pflege zu Hause
Bei der Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen möchte man ein Lösungskonzept mit fairem Preis-Leistungs-Verhältnis erzielen, das alle Eventualitäten berücksichtigt. Wenn es bei den recht hohen Preisen für Seniorenheime zu familiären Unstimmigkeiten kommt oder der Angehörige gerne in den eigenen vier Wänden gepflegt werden möchte, kann die Pflege zu Hause eine Option darstellen, mit der alle Beteiligten zufrieden sind. Für diese Entscheidung empfiehlt es sich, unterschiedliche Rechenmodelle heranzuziehen und die Preise eines Seniorenheims mit denen einer Pflege zu Hause zu vergleichen. Welche Kostenunterschiede es hierbei gibt, zeigen die folgenden Beispiele.
Das Seniorenheim im Vergleich mit der 24-Stunden-Pflege zu Hause
Bei der Frage, ob Ihr geliebter Angehöriger in einem Seniorenheim oder zu Hause gepflegt werden soll, müssen die unterschiedlichen Betreuungsmodelle, die sich anbieten, gegeneinander abgewägt werden: Möchte der Angehörige gerne in seiner eigenen Wohnung bleiben, obwohl er stark pflegebedürftig ist, bietet sich die 24-Stunden-Pflege zu Hause an. Dieses Pflegemodell umfasst das Waschen und Ankleiden ebenso wie das Erledigen von Haushaltsaufgaben sowie der gemeinsamen Freizeitgestaltung. Die Kosten für eine solche Betreuung liegen meist unter der Gebühr, die für ein Seniorenheim anfällt – zugleich ist die Pflege zuhause jedoch deutlich intensiver und zudem persönlicher.
Der jeweilige Pflegegrad Ihres Angehörigen ist somit ein ausschlaggebender Faktor bei der Entscheidung, ob Sie sich für eine Betreuung im Heim oder zu Hause entscheiden: Je höher der Bedarf, desto mehr Aufwand entsteht bei der Pflege. Eine individuelle Bedarfsanalyse ist daher essentiell, um das passende Pflegekonzept für Ihren Angehörigen ermitteln zu können.
Preisbeispiele: Welche Kosten können anfallen?
Am einfachsten ist es, sich eine beispielhafte Kostenaufstellung für unterschiedliche Pflegegrade anzusehen. Im Folgenden zeigt sich eine theoretische Rechnung, die in einer Seniorenresidenz in Bayern für die Betreuung des Pflegegrades 3 erhoben wird:
- Pflegeleistungen im allgemeinen Bereich, soziale Betreuung: 64,91 €
- Unterkunft: 09,05 €
- Verpflegung: 10,55 €
- Betriebsnotwendige Investitionskosten: 11,50 €
- Tagessatz: 96,01 €
- Monatliche Heimkosten: 2.880,03 €
- Abzüglich Pflegeversicherungsleistung: 1.262, 00 €
Die 24-Stunden-Pflege im eigenen Zuhause liegt finanziell deutlich unter den Kosten, die für eine Pflege im Seniorenheim aufzuwenden sind. Auch hierzu finden Sie ein Rechenbeispiel für den Pflegegrad 3:
- Kosten für die 24-Stunden-Betreuung mit Sprachkenntnissen D3: 1.948,00 €
- Abzüglich Pflegegeld für Pflegegrad 3: 545 €
- Abzüglich Verhinderungspflegegeld: 201,50 €
- Abzüglich Steuerförderung: 333,00 €
Die beiden Beispiele verdeutlichen, dass zwar die Leistungen der Pflegekasse für die 24-Stunden-Pflege monatlich etwas geringer sind (ca. 150 €), dafür jedoch die häusliche Pflege insgesamt ca. 800 € günstiger ist.
Hinzu kommt, dass die Möglichkeit besteht die 24-Stunden-Pflege als haushaltsnahe Dienstleistung bzw. außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend zu machen. Damit können die Kostenvorteile nochmal erheblich vergrößert werden.

Individuelles Angebot für 24h-Pflege
Lassen Sie sich ein individuelles Angebot für die Pflege eines Angehörigen machen
Die Betrachtung der vorangegangenen Rechenmodelle zeigt, dass Seniorenheime meist teurer sind als eine Pflege, die zu Hause stattfindet. Grobe Auflistungen können jedoch stets nur durchschnittliche Werte aufzeigen und sind meist nicht auf den individuellen Pflegefall zugeschnitten. Ergreifen Sie daher die Initiative und holen unverbindliche Angebote ein.
Bedenken sollten Sie, dass bei der 24-Stunden-Pflege die Betreuung wesentlich intensiver erfolgen kann und auch persönliche Wünsche des Betroffenen berücksichtigt werden. Dies gestaltet sich in einem Pflegeheim mit einer Vielzahl an Bewohnern wesentlich schwieriger.
Dafür bietet das Pflegeheim Vorteile im Bereich der Ausstattung mit medizinischen Geräten und Pflegehilfsmitteln. Beachten sollten Sie allerdings, dass viele Pflegehilfsmittel für Zuhause sowie Umbaumaßnahmen von der Pflegekasse ohne Eigenanteil gefördert werden.
Egal für welchen Weg Sie sich entscheiden, lassen Sie sich ausführlich beraten und rücken Sie den Fokus auch auf die Wünsche Ihres Angehörigen. Dann steht einer liebevollen und bedarfsgerechten Pflege zuhause und Versorgung nichts entgegen.
