Aktivierende Pflege: Bedeutung und Beziehung zur Demenz

Pflegekraft bezieht Seniorin aktivierend mit ein

Aktivierende Pflege ist ein Ansatz, der darauf abzielt, die Selbstständigkeit und die Lebensqualität von pflegebedürftigen Personen so weit wie möglich zu erhalten oder zu verbessern. Dieser Ansatz geht über die bloße Befriedigung von Grundbedürfnissen hinaus und zielt darauf ab, die betroffene Person so aktiv wie möglich am Alltag teilhaben zu lassen, entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten und ihres Gesundheitszustands.

Wenn es darum geht, die Lebensqualität von pflegebedürftigen Personen zu verbessern, ist aktivierende Pflege ein entscheidender Aspekt. Experten definieren diesen Ansatz als “aktivierende Pflege”, und er stellt sicher, dass die Pflegebedürftigen so viel wie möglich selbst tun können, um ihre physischen und geistigen Fähigkeiten aufrechtzuerhalten oder zu verbessern.

Durch die aktive Einbindung der pflegebedürftigen Person in den Pflegeprozess wird die Lebenszufriedenheit und das Wohlbefinden gefördert. Dieser ganzheitliche Ansatz ist von großer Bedeutung, insbesondere bei Krankheiten wie Demenz, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten und zu verbessern.

Im Folgenden werden wir uns näher damit befassen, wie aktivierende Pflege Beschwerden vorbeugen kann, insbesondere bei Demenz, und wie sie im täglichen Leben umgesetzt werden kann.


Was versteht man unter aktivierender Pflege?

Unter aktivierender Pflege versteht man grundsätzlich alle Tätigkeiten und Bereiche, die darauf abzielen, die Selbstständigkeit und Autonomie der betroffenen Person zu fördern und zu wahren. In der Praxis funktioniert aktivierende Pflege so, dass die Pflegekraft, Angehörige oder andere an der Pflege beteiligte Personen die betreute Person anleiten, möglichst viele Tätigkeiten selbst zu übernehmen beziehungsweise bei deren Ausführung zu unterstützen. So soll die Selbstständigkeit des Pflegebedürftigen bestmöglich erhalten und im besten Fall die Fähigkeit zur eigenständigen Durchführung wiedererlangt werden.
Das Konzept der aktivierenden Pflege besteht theoretisch seit Langem. Bereits 1943 entwickelten Berta und Dr. Karl Bobath das sogenannte Bobath-Konzept, das noch heute als wegweisend für die Pflege und Rehabilitation gilt.

Aktivierende Pflege

Aspekte der Aktivierenden Pflege Beschreibung
Förderung der Mobilität Übungen und Aktivitäten zur Erhaltung oder Verbesserung der körperlichen Beweglichkeit und Fitness.
Geistige Aktivierung Kognitive Übungen, Gespräche, Gedächtnistraining und andere Aktivitäten zur Förderung der geistigen Wachheit und des Wohlbefindens.
Alltagskompetenzen stärken Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben (z.B. Ankleiden, Essen, Körperpflege), mit Fokus auf die Förderung und Erhaltung der Eigenständigkeit.
Soziale Teilhabe Förderung der sozialen Interaktion und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, um Isolation und Einsamkeit zu vermeiden.
Individuelle Bedürfnisse berücksichtigen Die Pflege und Unterstützung wird auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Pflegebedürftigen abgestimmt.
Zusammenarbeit mit Angehörigen Einbeziehung und Beratung von Familienangehörigen, um ein unterstützendes Umfeld zu schaffen.


Aktivierende Pflege beugt Beschwerden vor

Aktivierende Pflege bedeutet, dass Pflegebedürftigen im Alltag nicht alle Aufgaben abgenommen werden. Vielmehr werden kognitive und physische Fähigkeiten gezielt angesprochen, um bestehende Beschwerden zu mindern und Kompetenzen zurückzugewinnen.

Durch diesen Ansatz können gesundheitlichen Problemen vorgebeugt und vorhandene Ressourcen gefördert oder verbessert werden. Dieser ganzheitliche Ansatz erstreckt sich auf körperliche, emotionale, geistige und soziale Fähigkeiten.

Die Förderung der Eigenständigkeit steigert die Lebensqualität und ermöglicht den Betroffenen eine größere Selbstbestimmung sowie Teilhabe am Alltag. So ist aktivierende Pflege sogar im SGB XI festgeschrieben, was ihre interdisziplinäre Bedeutung unterstreicht.

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Warum ist aktivierende Pflege besonders bei Demenz wichtig?

In der Praxis kann aktivierende Pflege in nahezu alle Bereiche des Alltags integriert werden. Dies umfasst die Körperpflege, Ernährung, die Wahl der Kleidung sowie die Mobilität der pflegebedürftigen Person.

Beispielsweise könnte die pflegebedürftige Person in Bezug auf die Kleidungsauswahl weitestgehend selbst entscheiden und lediglich bei Bedarf Unterstützung beim Ankleiden erhalten. Besonders gut lässt sich aktivierende Pflege oft in der Küche umsetzen, indem die betroffene Person einfache Tätigkeiten beim Zubereiten von Speisen übernimmt, Kochtipps gibt oder dabei hilft, den Tisch zu decken.

Auch beim Essen selbst sollte die pflegebedürftige Person so autonom wie möglich handeln können. Sie sollte beispielsweise in ihrem eigenen Tempo essen und trinken können. Falls dies nicht möglich ist, kann die Führung der Hände übernommen oder spezielles Besteck verwendet werden. Dabei steht die Förderung der Selbstständigkeit im Vordergrund. Es ist wichtig zu betonen, dass in diesem Zusammenhang soziale Interaktion eine bedeutende Rolle spielt. Die motivierende Unterstützung bei der Pflege sozialer Kontakte, sei es durch Ausflüge oder die Teilnahme an seniorengerechten Gruppenaktivitäten, ist daher integraler Bestandteil aktivierender Pflege.

In Bezug auf die Durchführung von aktivierender Pflege sind Empathie und Geduld essenziell. Zudem sind fachliche Kompetenzen notwendig, um eine qualitativ hochwertige Pflege sicherzustellen. Die Pflegekassen bieten hierfür kostenfreie Schulungen und Kurse für Angehörige an.


Unterstützung bei der aktivierenden Pflege Zuhause: 24-Stunden-Betreuung

Die Unterstützung bei der aktivierenden Pflege Zuhause durch eine 24-Stunden-Betreuung ist in vielen Fällen eine entscheidende Entlastung. Häufig lässt der Alltag bei der Pflege eines Angehörigen kaum Raum für aktivierende Elemente. Zeitdruck, Doppelbelastung oder eine ganz besondere Beziehung zur pflegebedürftigen Person können Gründe dafür sein. In solchen Situationen kann eine professionelle 24-Stunden-Betreuungskraft eine wichtige Stütze sein.

Pflegebedürftige nach Art der Versorgung

  • überwiegend durch Angehörige (63%)
  • ambulante Pflege- und Betreuungsdienste (21%)
  • im Pflegeheim (16%)

Die Betreuungskraft ist in der Lage, das Konzept der aktivierenden Pflege zu verstehen und aktiv in den Pflegealltag zu integrieren. Dadurch kann nicht nur die häusliche Pflegesituation verbessert, sondern auch die Lebensqualität des Pflegebedürftigen erhöht werden. Die Betreuungskraft kann auf individuelle Bedürfnisse und Vorlieben eingehen und so zu einer positiven Tagesstruktur beitragen. Dies kann spielerische Aktivitäten, gemeinsame Spaziergänge, kognitive Übungen und soziale Interaktionen umfassen. Durch diese gezielte Förderung werden körperliche und geistige Fähigkeiten unterstützt, erhalten und gefördert.

Eine 24-Stunden-Betreuungskraft kann dazu beitragen, dass die pflegenden Angehörigen entlastet werden, da sie sich auf die professionelle Unterstützung verlassen können. Dies ermöglicht es den Angehörigen, sich notwendigen Erholungsphasen zu widmen und für sich selbst zu sorgen. Dies ist wichtig, um langfristig die Gesundheit der Pflegenden zu erhalten.

Mit einer verlässlichen und einfühlsamen 24-Stunden-Betreuungskraft kann die aktivierende Pflege zuhause umgesetzt werden, so dass sich der Pflegebedürftige geborgen und gut aufgehoben fühlt. Dies trägt maßgeblich zu einem positiven Pflegeerlebnis bei und unterstützt gleichzeitig das Wohlbefinden des Pflegebedürftigen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine 24-Stunden-Betreuungskraft zu finden, sei es über Agenturen oder direkte Vermittlung. Eine sorgfältige Auswahl und das Berücksichtigen individueller Bedürfnisse und Vorlieben sind hierbei besonders wichtig.